Sägen am eigenen Ast

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Gute Nachrichten, eigentlich. Denn bei allem Erfolg gerät die Struktur der Lokalradios aktuell stark unter Druck. Den Presseverein Münster-Münsterland im Deutschen Journalistenverband erreichen Signale, dass es in NRW Bestrebungen gibt, aus dem erfolgreichen Lokalfunk einen Regionalfunk zu machen. Dabei könnten die lokalen Sender im Rahmen eines Funkhaus-Modells regional zentralisiert werden. Der Presseverein sieht darin eine große Gefahr für den ländlichen Raum: Die Nähe zu den Hörer*innen würde stark abnehmen. Die schlechten Erfahrungen der vergangenen Jahre im Bereich der NRW-Tageszeitungen haben gezeigt, dass die Ausdünnung von Medienstandorten Probleme nicht löst, sondern nur vergrößert.

 

Sinnvolle Sparbemühungen und die Suche nach Synergie-Effekten im Rahmen einer Struktur-Debatte, an der sich der Journalistenverband aktiv beteiligen will, dürfen aber nicht durch völlig unrealistische Renditeerwartungen oder Personalreduzierung konterkariert werden, die letztendlich nur zu Qualitätsverlust und sinkender Attraktivität der Lokalsender führen. Man würde das Kind mit dem Bade ausschütten. Christoph Lowinski