Berlin-Seminar: Nähe und Distanz im Medienalltag

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Hintergründiges über das eigene Geschäft hat der Presseverein Münster-Münsterland seinen Mitgliedern Anfang September in Berlin geboten. Mit einem Medienseminar für Journalisten der Region in der Bundeshauptstadt: „Bundespolitik und regionale Berichterstattung – wie weit entfernen sich mediale Aktionsflächen?“ Anlass für das Recherche-Seminar waren Fragen nach den Ursachen von Verdichtung und Beschleunigung des journalistischen Nachrichtengeschäfts.

Es war ein aufwändiges und breit gefächertes Programm mit vielen, oft wechselnden Besichtigungs- und Konferenzorten in Berlin im Regierungsviertel. So war es möglich, dass die Besucher aus dem Münsterland für kurze Zeit in den politischen und medialen Alltag der deutschen Hauptstadt eintauchen konnten. Das Programm war handgestrickt von Jörg Grabenschröer, Vorstandsmitglied des Pressevereins. Der Freie Journalist und Medien-Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Karl Schiewerling aus Nottuln hatte für zehn Kollegen mit Hilfe der Konrad-Adenauer-Stiftung einen intensiven Drei-Tage-Blick hinter die Kulissen der politischen Bühne in Berlin organisiert. Aktuelle Medien-Entwicklungen wurden in Gesprächen untersucht, Kollegen besucht, die ihren Arbeitsalltag erläuterten, wie auch Abläufe und Treiber im Berliner Nachrichtengeschäft beobachtet.

Berlin-Seminar des Pressevereins (Foto: Werner Hinse)
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Die relative Nähe und Distanz zu den Aktionsflächen von Politik, Verbänden und Medien im und um das Regierungsviertel in Berlin wurde für die Münsterländer nachvollziehbar. Mit DJV-Bundesgeschäftsführer Kajo Döhring sorgte ein Münsterländer in Berlin für die Einstimmung – sogar am Sonntagnachmittag. In der Berliner Vertretung des DJV an der Charlottenstraße ging es um die verbandliche Sicht auf den Medienbetrieb. Der gebürtiger Warendorfer Döhring verdichtete das journalistische Berlin auf die drei Begriffe Druck, Tempo und Kampf um Exklusivität.

Aber dem digitalisierten Alltag der Medien ist nicht in die Speichen zu greifen. Das Tempo geben die Ereignisse vor – auch im ARD-Hauptstadtstudio, wo der NDR-Hörfunker Georg Schwarte (stammt aus Neuenkirchen bei Rheine) einen unmittelbaren Einblick in die Zusammenarbeit dieses föderalen Mediengebildes im Regierungsviertel gab. Wie eng beieinander aber lokale und nationale Aktionsflächen liegen, das zeigte sich abschließend beim Besuch bei der RTL-Gruppe auf der anderen Seite der Spree. Nicht nur stammt n-tv-Chefreporter Christian Wilp aus Greven bei Münster, sondern er ist Mitglied des Pressevereins. Und während des Besuchs wurde gerade eine „Das Duell“-Sendung unter anderem mit Talkgast Jens Spahn, MdB aus dem Westmünsterland, aufgezeichnet.